Bei KATHEDRALEN DER KULTUR (Cathedrals of Culture) handelt es sich um einen leichtfüßigen episodischen Dokumentarfilm verschiedener Regisseure zum Thema kulturbezogene Architektur, gewissermaßen eine Sendung mit der Maus für kunstinteressiertes Publikum. Die Version für Filmfestivals beinhaltet 6 Teilfilme, für die Kinoversion wurden zwei Beiträge kaltblütig gestrichen: DAS SALK INSTITUT von Robert Redford, sowie der einzige von einer Frau gestaltete Teil, nämlich DAS OLSLO OPERNHAUS von Margreth Olin.

In den verbleibenden, massentauglichen (?) 111 Min. kann das gemeine Publikum noch Wim Wenders DIE BERLINER PHILHARMONIE, die letzte vollendete Arbeit Michael Glawoggers DIE RUSSISCHE NATIONALBIBLIOTHEK, von Karim Ainouz DAS CENTRE POMPIDU sowie Michael Madsens DAS HALDEN GEFÄNGNIS sehen und zwar in 3D. Aus welchem Grund es der letztgenannte Beitrag in die Kinoversion bzw. überhaupt in den Film geschafft hat, ist mir schleierhaft.

Selbstreden kann man eine Dokumentation über ein Hochsicherheits- gefängnis drehen, natürlich kann dabei das Hauptinteresse der Archtiektur des Strafenvollzugs gelten, doch eingebettet in Kurzfilme über Kunstvermittlungs- institutionen erhält dieser Teilfilm für mich einen mehr als schalen Beigeschmack. Die, für KATHEDRALEN DER KULTUR gewählte, 3D Technik eröffnet einem in etwa 30 Sekunden lang im Zuschauerraum der Berliner Philharmonie ein unvergessliches optisches Erlebnis, die restlichen 110-einhalb Minuten könnte man für meinen Geschmack durchaus auf die effekthaschenden Dauerkamerafahrten verzichten. Ansonsten aber ein schöner Film, überzeugen Sie sich durch den Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=ur6-Dd0xH8M und ab 17.10.2014 im Kino!
danRocker - 14. Okt, 12:59