Freitag, 18. Oktober 2013

TODESPOLKA

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Anlässlich des nach wie vor über uns hängenden Damolkesschwerts einer freiheitlichen Regierungsbeteiligung habe ich einen österreichischen Film aus dem jahre 2010 aus dem Archiv zur Besprechung hervorgeholt: TODESPOLKA von Michael Pfeifenberger nach einem Drehbuch des Produzenten Stefan Demmelbauer. In dieser Dystopie wird das Leben (und Sterben) in einem Prä-Faschistischen Österreich nach EU-Austritt und Schilling-Wiedereinführung beschrieben.

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An der Macht Dr. Sieglinde Führer von der Bürgerpartei, so populistisch und volksverhetztend wie es sich so manches reales Vorbild nur in feuchten Träumen zu wünschen wagt. Im Dirndl und zu volkstümlichen Klängen hetzt sie munter gegen Drogendealer, Perverse, staatszersetztende Gutmenschen und selbstredend Terroristen. friends_n
Wo gehobelt wird da fallen Späne, so verwundert es wenig das drei, nicht ganz ins bigott-nationalistische Klima passende, FreundInnen die gut 80 Minuten cineastischen Zweivierteltakts nicht überleben.
Bei TODESPOLKA handelt es sich um eine detailverliebte Polit-Satire mit Slasher-Elementen. Möglicherweise trug diese ungewöhnliche Mischung dazu bei das der Film bislang eher unter seinem Wert geschlagen wurde. Mit Freude vernahm ich daher die Nachricht, dass es im November - kurz nach der Viennale :) - wieder einige Kinovorstellungen geben wird:
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Samstag den 9. 11. 2013 um 18 Uhr 30
Samstag den 16. 11. 2013 um 20 Uhr 30
Dienstag den 26. 11. 2013 um 20 Uhr 30
Dienstag den 10. 12. 2013 um 18 Uhr 30
Donnerstag den 19. 12. 2013 um 20 Uhr 30
und zwar in den BREITENSEER LICHTSPIELEN, Breitenseer Straße 21, 1140 Wien
Bis dahin gibts aber die Möglichkeit den 'Trailer zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=7EZmf1t4n00

Mittwoch, 25. September 2013

BLUTGLETSCHER

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Dank der Akkreditierung für die Moviemento-Pressevorführungen konnte ich BLUTGLETSCHER nicht nur vor dem offiziellen Kinostart, sondern auch zu meinem absoluten Lieblingstermin für Horrorfilme, nämlich am Vormittag sehen. Im Rahmen ihrer Routineforschungsarbeit auf einer hochalpinen Klimamessstation finden Wissenschaftler eine rote Flüssigkeit, die aus dem beobachteten Gletscher austritt. Dieses Gletscherblut enthält Mikroorganismen mit enormer Auswirkung auf die Tierwelt. Aufgrund genetischer Mutationen entstehen rasend schnell immer neue Chimären, die die bestehende Fauna, wie auch die Menschheit bedrohen.
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Mutanten in einm österreichischen Horrorfilm klingen eventuell auf erste ziemlch trashig, BLUTGLETSCHER ist aber ein durchaus gutgemachter auch auf breitere Publikumsschichten zielender Film. Marvin Krens Nachfolgearbeit zu Rammbock besticht durch durchgehende Spannung, schauspielerische Leistung und schön-schaurige, analog erzeugte Monster. Etwas hanebüchen hingegen erscheint mir die Verbindung der Geschichte mit (menschlich verursachter) Gletscherschmelze zu sein. Ist das Gletscherblut quasi durch den Klimawandel aufgetaut? Nun ja, genaueres erfährt man in BLUTGLETSCHER nicht, aber zuviel Logik sollte man sich von einem Horrorfim auch nicht erwarten.
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Interessant auf jeden Fall die gezeichneten Charaktäre, neben dem alkoholo-affinen Techniker Janek, sticht vor allem die resolute Ministerin Bodiceck heraus. BLUTGLETSCHER läuft ab morgen im City Kino, derweil kann man sich die Wartezeit mit dem Trailer verkürzen: http://www.youtube.com/watch?v=Vs77XEappHA

Donnerstag, 19. September 2013

POPULATION BOOM

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Zum Glück gelang es mir die allerletzte Karte für die Premiere von POPULATION BOOM im Linzer City Kino zu ergattern, stand doch auch ein Filmgespräch im Anschluss an das Screening mit Ressigeur Werner Boote am Programm. Der Dokumentarfilm räumt mit dem Mythos der "Überbevölkerung" auf und widmet sich den Ursachen, sowie VerursacherInnen dieses Katastrophenszenarios. Basierend auf einer Theorie von Thomas Robert Malthus aus dem 18. Jahrhundert, die besagt, dass die Nahrungsmittelproduktion nicht mit dem Bevölkerungswachstum mithalten kann, wird fleissig Klassenkampf von oben betrieben. Nahrungsmittel gibt es genug - so könnte etwa allein der Sudan mit seinen Landwirtschaftlichen Flächen 1 Milliarde Menschen ernähren - an der (Um-)Verteilung happert es. Malthus hat übrigens das Ende der Menschheit für etwa 1860 vorrausgesagt.
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Meist wird mit dem politischen Kampfbegriff "Überbevölkerung" von realen Problemen bzw. Lösungsstrategien angelenkt. Wirklich problematisch wird es dann, wenn radikale Anhänger dieser Theorie fordern die Menscheit auf 500 Millionen zu reduzieren, damit diese "in Einklang mit der Natur" leben könne, wie einige Durchgeknallte auf einem Monument in den USA fordern. Weitergedacht wären dann ja "nur" 6,5 Milliarden Menschen zu eliminieren.
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Werner Boote schafft es jedoch mit seiner symphatischen Art in diesem Film, trotz aller angesprochen Problemfelder, ein sehr optimistisches Bild unserer Welt zu Zeichnen und den Glauben an die Fähigkeit der Menscheit, Probleme zu lösen, zu stärken. Ich kann POPULATION BOOM nur weiterempfehlen!

Den Trailer und weiteres Video-Material zum Film findet man hier: http://www.populationboom.at/videos.html

Mittwoch, 18. September 2013

COMMUNITY

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In den Untiefen des Internets stieß ich auf einen, mir unbekannten britischen Horrorfilm aus dem Jahre 2012: COMMUNITY, das Regiedebut von Jason Ford. Eine Filmstudentin auf der Suche nach Material für ihre Abschlussarbeit begibt sich in Begleitung ihres Kameramanns in eine etwas abgelegene Unterschichtssiedlung. Die Kids dieser Gegend vertreiben sich ihre Zeit mit dem Massakrieren von Tieren, deren Eltern mit Graskonsum. Dabei dürfte es sich jedoch um eine sehr Potente Sorte handeln, die einen äußerst speziellen Dünger benötigt.
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COMMUNITY, eine Produktion von New Town Films aus Essex, vereint Zombiefilmelemente mit Sozialkritik, erinnert in seiner Darstellung der Gewaltbereitschaft des britischen White-Trash Millieus an EDEN LAKE, lässt im Gegensatz dazu aber auch Platz für den einen oder anderen Lacher durch maßlose Übertreibung.
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Der Film wurde bislang auf Festivals wie dem Mile High Horror Film Festival in den USA oder dem Burssels Fantastic Film Festival gezeigt, dürfte ansonsten jedoch weniger in Kinos sondern "nur" am DVD-Markt präsent sein. Vieleicht kann sich ja der eine oder die andere FestivalkuratorIn in der Gegend dafür erwärmen.

Den Trailer zu COMMUNITY findet man hier: http://vimeo.com/31366782

CINEMA INSCHALLAH

Gut. Somit kann also der 18.09.2013 als großer Tag in die Geschichte des Filmjournalismus eingehen, CINEMA INSCHALLAH ward geboren!
Nachdem ein Teils des Namens dieses Blogs seinen Ursprung im Koran hat, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich hierbei um KEINE religiöse Schreiberei handeln wird, noch sollte durch die Namenswahl die eine oder andere Religion und schon gar nicht deren AnhängerInnen beleidigt werden (Religiöse sind ja bekanntlich ähnlich schnell beleidigt, wie die Korsen bei Asterix…). Nein. Als Inspiration für die Betitelung diente einzig ein Film über Filmleidenschaft, die Dokumentation "Cinéma Inch'Allah!" der beiden belgischen Filmemacher Vincent Coen und Guillaume Vandenberghe. Portraitiert wird in ihrem, heuer bei Crossing Europe gelaufenen, Film eine Gruppe belgisch-marokkanischer Herren, die sich mit großem Enthusiasmus der Produktion von Low bis No Budget Streifen widmen. Ich hoffe, Coen und Vandenberghe werden (auch ungefragt) diese Anleihe verzeihen.

(mehr über Cinéma Inch'Allah! ist im xblog - der Blog zum Crossing Europe zu lesen, unter anderem ein Beitrag von mir am 25. April 2013: http://crossingeurope.twoday.net/ )

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