Freitag, 22. April 2016

Unten

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UNTEN von Djorde Čenic und Hermann Peseckas beschreibt sehr charmant anhand Čenics Familengeschichte die Lebensrealitäten jugoslawischer Gastarbeiterfamilien in Österreich von den 1980er Jahren bis jetzt. csm_CE16_Unten_2-K_01_b80ea08c4c Sehr persönliche Anekdoten werden mit historischen Fakten kombiniert, auch mit Selbstkritik anlässlich eigener politischer Positionen zu Beginn des jugoslawischen Bürgerkriegs wird nicht gespart und macht UNTEN zu einem spannenden zeitgeschichtlichen Film.

Donnerstag, 21. April 2016

Heimatland

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Bei HEIMATLAND handelt es sich um ein Filmprojekt von 10 Schweizer RegieseurInnen (Peter Jecklin, Michèle Schaub-Jackson, Liana Hangartner, Nicolas Bachmann, Morgane Ferru, Viola von Scarpatetti, Dashmir Ristemi, Julia Glaus, Florin Schmidig, Egon Betschart, Roberto Garieri, Issaka Sawadogo) in dessen Mittelpunkt ein, sich über der Schweiz zusammenbrauenden Megasturm und den damit in Zusammenhang stehenden Ausnahmezustand steht.heimatland Für meinen Geschmack etwas zuviel des Guten. 10 ineinander verwobene Einzelgeschichten, die spätestens bei der Hälfte des Films ausreichend erzählt waren. Die Filmsprache erinnerte mich sehr an die allseits Beliebten, zeitfressenden Endlosserien. Auch jagte bei jeder Einzelstory ein Cliffhanger den anderen, auf Dauer ermüdent. Ein "Zuviele Köche..." erspare ich mir, den Link zum Trailer gibts trotzdem: http://www.heimatland-film.ch/

Krigen

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Durchaus schwere Kost zum Festivalstart: KRIGEN von Tobias Lindholm bietet dem Publikum einen erschreckend genauen Blick auf Krieg und dessen Auswirkungen auf direkt und indirekt Beteiligte. Im Zuge von Kampfhandlungen der dänischen Einheit unter dem Kommando der Hauptfigur Claus Pedersen werden 11 Zivilisten, darunter mehrere Kinder getötet. Pedersen muss sich hierfür nach seiner Rückkehr in Dänemark vor Gericht verantworten. A-War-1 Der Fokus des Films liegt allerdings weniger bei der Story, als bei den Veränderungen der Persönlichkeit, die ein Kriegseinsatz sowohl bei den Soldaten als auch deren Angehörigen hervorruft. Ohne zu moralisieren zeigt Lindholm in KRIGEN drastisch, dass Krieg keine Helden, keine Sieger sondern ausschließlich Verlierer produziert. Bei Crossing Europe ist der Film leider nicht mehr zu sehen, dafür aber demnächst regulär im Kino. Hier noch ein Link zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=qRkE5ZrPzs0

Mittwoch, 20. April 2016

Crossing Europe 2016

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Nachdem dieses Jahr der X-Blog seitens des Festivals eingespart wurde - ofiziell aufgrund des Relounges der Homepage... - war es das mit dem "embeded journalism". Meine Berichterstattung über das Filmfestival in meiner Heimatstadt wird daher auf diesem Kanal fortgesetzt. Neben dem Ableben des, zugegeben in den letzten Jahren bereits als Mauerblümchen danhin vegetiereneden, festivaleigenen Blogs, gibt es auch im Hinblick auf die zeitliche Platzierung der Screenigns Änderungen im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Auf den ersten Blick leider nicht zum Besseren. Das von mir hochgeschätzte "Horrorfrühstück", also das zweit-Screening der Nachtsichtfilme am nächsten Tag um 11h im City 2 entfällt bis auf die beiden letzten Festivaltage Sonntag und Montag. Die TV-Satire MI GRAN NOCHE von Alex de la Iglesia wird überhaupt nur einmal gezeigt (Samstag, 22:30h im Ursulinensaal). Auch um KRIGEN von Tobias Lindholm zu sehen, muss man sich sputen, der Film wird nur heute am Eröffnungstagum 17:45h und 20:15h im City 1 gezeigt... Nichts desto trotz freue ich mich auch heuer wieder sehr auf Crossing Europe und wünsche allen anderen BesucherInnen eine schöne Zeit am Festival!

Donnerstag, 5. November 2015

Lampedusa im Winter

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Die Dokumentation LAMPEDUSA IM WINTER von Jakob Brossmann versucht das Leben auf diesem italienischen wie europäischen Außenposten zu beleuchten. Bis vor wenigen Jahren war Lampedusa hauptsächlich als Urlaubsdestination bekannt, heute schafft es die Insel faktisch nur mehr als Sinnbild des Versagens der europäischen Flüchtlingspolitik in die mitteleuropäischen Medien und somit in unsere Köpfe. Doch wie sieht der Alltag für die 4500 Lampedusani wirklich aus? Vor allem im Winter, nach Abreise der wohlhabenden Witterungsflüchtlinge aus Nordeuropa, bei gleichzeitigem - ebenfalls witterungsbedingtem - Abflauen der Migrations- und Fluchtbewegungen aus dem Süden?
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Hier möchte ich den Filmemacher selbst zitieren: "Lampedusa ist wahrscheinlich der am meisten von Migration und Flucht betroffene Ort der Welt. Ich wollte wissen, was das in einer Gemeinschaft verschiebt. Ich entschied während des Winters zu arbeiten, wo eine Insel in dem Zustand der „Insularità“ auf sich zurückgeworfen ist. Die Touristen und die Medien verschwinden, weniger Flüchtlinge kommen an und existentielle Fragen und Probleme werden sichtbar. Sehr schnell stellte sich heraus, dass nicht die Flüchtlinge das Problem der Insel sind. Ich entdeckte auf Lampedusa, dass die dortige Situation nicht, wie man als europäischer Medienkonsument meinen möchte, ein Nährboden für Rassismus und Xenophobie ist. Im Gegenteil: Es findet hier eine Form von Solidarität statt – die nicht immer zum Zug kommt, aber grundsätzlich vorhanden ist. Denn die Inselbewohner sehen sich als Opfer derselben zynischen Politik wie die Flüchtlinge."
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Brossmann arbeitete drei Jahre an LAMPEDUSA IM WINTER und hat mit diesem absolut sehenswerten Film geschafft, nicht nur die Geschichte einer bewundersnwerten Gemeinschaft zu erzählen, sondern auch die Kernprobleme Europas zu demaskieren! Als Teaser der obligatorische Link zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=drXnFXhjYSo

Donnerstag, 8. Oktober 2015

IT FOLLOWS

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Bei IT FOLLOWS von David Robert Mitchell handelt es sich um einen US-Horrorfilm aus dem Jahre 2014, der in Kürze den Weg in österreichische Kinos finden dürfte. Grundsätzlich im - an sich ziemlich ausgereizten - Subgenre der US-Teenage-Shocker angesiedelt, schafft es IT FOLLOWS durchaus Tiefgang zu entwickeln und beim Zuseher an Urängste anzuknüpfen.
1401x788-cannesitfollows Die Interpretation, ob nun durch den sexuell übertragbaren Dämon Sexualität im Sinne des amerikanischen Prüderismus dämonisiert werden soll oder aber der Dämon als Chiffre für Traumatisierung steht oder Mitchell, im Gegensatzt zu ersterem Ansatz, die US-Indie Horrorfilmszene näher an die Filmsprache seines Vorbilds Dario Argento führen will, überlasse ich den LeserInnen von CINEMA INSCHALLAH. Auf jeden Fall bleibt die Frage offen, ob in dem Fall ein Kondom etwas genützt hätte. Zur Einstimmung jedenfalls der Link zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=HkZYbOH0ujw

Donnerstag, 3. September 2015

Der Tote am Teich

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Zurück aus der Sommerpause (auch wenn ich den Verdacht hege, dass so mancher Cinema Inschallah Eintrag im digitalen Nirvana verschwunden ist...). DER TOTE AM TEICH - Oberösterreichs Beitrag zur Serie "Landkrimi" war an sich nicht als mein Blogger-Comeback Film geplant. Eine TV-Produktion, ausschließlich in Kinos in Oberösterreich zu sehen und auf den ersten Blick SOKU Donau für Bauern. Gut das war gemein: "schlechte Brenner-Kopie" hätte es auch getan. Dennoch gibt es äußerst spannende Aspekte an diesem Film. Einerseits gelingt es Ressigeur Nikolaus Leytner, bei aller gekünstelter Lustigkeit, Streckenweise ein sehr realistisches Bild der mühlviertlerischen Mentalität zu Zeichnen. Andererseits finde ich DER TOTE AM TEICH vom Genderaspekt her höchst spannend. Männer sind die letzten Deppen, selbst Josef Hader, in der Rolle des Pseudo-Brenner nimmt nie das Heft in die Hand. Jegliche handlungsrelvante Aktivität wird von Frauen gesetzt, sowohl vom Kommisarinnen-Duo, gespielt von Maria Hofstätter und der herausragenden Miriam Fussenegger als auch durch die Mörderin, deren Darstellerin natürlich hier nicht verraten wird. Hier könnte für zukünftige, weniger auf Erfolg schielende und damit potentiell tatsächlich erfolgreiche, Filmprojekte angeknüpft werden.

Mittwoch, 19. November 2014

100% DAKAR

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Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. An sich wollte ich diesen Beitrag vor dem Screening von 100% DAKAR am 16.11.2014 im Forum Stadtpark zu Graz veröffentlichen, doch heute ist bereits der 19. Nun gut. bild1 100 % DAKAR, eine der herausragendsten Neuvorstellungen des diesjährigen Crossing Europe Filmfestivals, porträtiert die Kunstszene der senegalesischen Hauptstadt. Sandra Krampelhuber gelingt es mit de facto keinem Budget das gemeinhin medial vermittelte Afrika-Bild in Europa mit ihrem Blick auf KünstlerInnen aus den Sparten Mode, Musik, Streetart und Tanz gehörig ins Wanken zu bringen. Hier sprechen keine von Leid, Krankheit und Krieg geplagten Individuen, sondern kreative junge Menschen, die das Herz einer pusierenden Millionenstadt darstellen. Im französischen Original (mit englischen Untertiteln) lässt die Filmemacherin ihre ProtagonistInnen über ihre Kunst, ihr Leben und ihren Blick auf die Welt sprechen und verknüpft dies mit Aufnahmen des Alltagslebens Dakars. bild2
100% DAKAR hat es leider noch nicht in den regulären Kinobetrieb geschafft, wurde jedoch neben Crossing Europe und Forum Stadtpark unter anderem auch in London bei Film Africa - The Royal African Society’s Annual Film Festival, in Lagos beim Lights Camera Africa !!! Film Festival oder beim AFRIFF - Africa International Filmfestival in Calabar in Nigeria gezeigt. Möge meine Strafe im Besuch weiterer Screenings dieses Films bestehen! http://vimeo.com/92330537

Dienstag, 18. November 2014

MR. TURNER

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Ein durch und durch schöner Film von Mike Leigh über das Leben, Schaffen und Sterben von Joseph Mallord William Turner, einem der bedeutensten Maler der englischen Romantik und Vorläufer des Impressionismus schlechthin. Leigh schafft es, neben einer detailierten Charakterzeichnung Turners und dem Einsatz großartiger Bilder von Landschaften, Menschen, Kunst und Technik, einen beeindruckenden Einblick in das gesellchaftliche Leben des (bildungs-)bürgerlichen und adeligen Englands an der Schwelle zur industriellen Revolution zu geben. 24808-einstieg-mr-turner Herausragend die schauspielerische Leistung des Hauptdarstelllers Timothy Spal, der einem J.M.W. Turner, der sich teilweise nur mehr mit Grunzgeräuschen mit seinen Mitmenschen austauscht, trotz dessen verstörenden Eigenschaften ans Herz wachsen lässt. Doch genug der Worte, alleine die Bilder des Trailers sprechen für sich! http://www.telegraph.co.uk/culture/culturevideo/filmvideo/cinema-trailers/10830774/Mr-Turner-watch-the-first-trailer-of-Mike-Leighs-JMW-Turner-biopic.html

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