Kreizteifi! Was für ein Wochenbeginn! Um Punkt 10h begleite mich Ulrich Seidl in die Keller Österreichs und damit in die tiefsten Abgründe der alpenrepublikanischen Seele. Der Dokumentarfilm mit Spielelementen IM KELLER öffnet einem Einblicke in Dinge die man keinsesfalls sehen will. Von der geseligen Runde unterm Hitlerbild (die gerade zwei ÖVP Gemeinderäten ihre Mandate gekostet hat) über beachtliche Jagdtrophäensammlungen, bis hin zu derbsten SM-Sex - das Souterrain der ÖsterreicherInnen hat es in sich!

Nach dem "Genuss" von IM KELLER kommen einem die Verbrechen eines Josef Fritzl oder eines Wolfgang Prikopil nicht mehr außergewöhnlich vor, vielmehr lässt einen dieser Film ernsthaft über Auswanderung oder besser gesagt Flucht nachdenken. Für mich neben EDEN LAKE der vermutlich verstörenste Film meiner Kinolaufbahn. Methodisch lässt Ulrich Seidl seinen ProtagontInnen kommentarlos viel Platz zur Selbstdarstellung. Einzig die Szenen mit der (vorsichtig formuliert) Puppenspielerin sind dramaturgisch inszeniert. Was beruhigend ist, denn vor dieser Dame hatte ich wirklich große Angst. Nicht umsonst eröffnete IM KELLER auch das Wiener Horrorfilmfestival /slash.Anbei der Link zum Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=SSdJ6h-QEEU Viel Vergnügen! ;)
danRocker - 22. Sep, 16:46