10 Uhr Vormittagsvorstellung und was für ein Start in einen Tag! Bei SICKFUCKPEOPLE von Juri Rechinsky handelt es sich um einen Dokumentarfilm über eine Gruppe Strassenkids aus Odessa in der Ukraine, deren Lebensweg in mehreren Stationen filmisch begleitet wird. Eine "Kindheit" in einem Kellerloch, zwischen Altmetall sammeln und intravenösem Drogenkonsum; zwei Jahre dannach, der, von vornherein zum Scheitern verurteilte, Versuch ohne Gift in den Venen Halt im Leben zu finden.

Rechinsky kommt seinen ProtagonistInnen sehr nahe, filmt sie beim beim Spritzen des selbstgerauten und undefinierbaren Drogencoktails, beim Verzehr von Mahlzeiten, bei deren Anblick einem schon schlecht wird sowie bei kaum vorhandenen Reaktionen auf epileptische Anfälle eines Mitbewohners und Leidensgenossen.

Nach einem Schnitt steigt SICKFUCKPEOPLE zwei Jahre später wieder ins Leben der Kellerkinder ein, zwar dürfte die Gruppe den Schritt weg von der Nadel geschafft haben, Chancenlos bleiben sie dennoch. Weder gelingt die Suche nach der Mutter, auch der Wunsch nach eigener Familiengründung bleibt diesen Menschen am untersten Rand der (ukrainischen) Gesellschaft auf grausame Weise verwehrt. SICKFUCKPEOPLE ist extrem deprimierend, empfehlen möchte ich den Film dennoch. Einen Eindruck kann man mit dem Trailer gewinnen:
http://www.youtube.com/watch?v=IuvdF9J8jU0
danRocker - 9. Dez, 16:56